Schnittstelle Alltag: Transfer und Teilhabe in der Sprachtherapie
Alle Informationen finden Sie auch im aktuellen Herbsttreffen-Flyer.
Unterstützt durch:
Programm auf einen Blick
Uhrzeit | Programmpunkt |
---|---|
9.00 – 9.30h | Begrüßung |
9.30 – 10.15h | Vortrag 1 Ostermann |
10.15 – 11.00h | Poster, Aussteller & Pausen-Chat |
11.00 – 11.45h | Vortrag 2 Lauer & Corsten |
11.45 – 12.00h | Präsentation AphaSingers |
12.00 – 12.30h | Mittagspause |
12.30 – 13.15h | Vortrag 3 Nonn |
13.15 – 14.00h | Vortrag 4 Felsing |
14.00 – 14.45h | Poster, Aussteller & Pausen-Chat |
14.45 – 15.45h | Kurzvorträge Neumann, Sandrieser & Nerz |
15.45 – 16.00h | Posterpreisverleihung & Abschluss |
16.00 – 16.30h | Pausen-Chat |
16.30 – 18.00h | parallele Workshops |
Vorträge
Frank Ostermann, Klinischer Linguist (BKL) & akademischer Sprachtherapeut (dbs)
Last und Mühe mit Partizipation: Therapieformat »Gespräch« bei globaler Aphasie und offene Formate bei Restaphasie
Prof. Dr. Norina Lauer & Prof. Dr. Sabine Corsten, OTH Regensburg & Katholische Hochschule Mainz
Die Bedeutung von Peers für die soziale Teilhabe von Menschen mit Aphasie
Dr. Kerstin Nonn, LMU Klinikum – Staatliche Berufsfachschule für Logopädie/BSZG München
Transfer und soziale Teilhabe in der Unterstützten Kommunikation: kooperativ & kompetenzorientiert
Ulrike Felsing, Praxis für Logopädie und Kommunikation, Berlin
Hand in Hand: wie die Kommunikation zwischen Therapeut:innen und Eltern gelingt
Präsentation
Romy Steinberg, Hessischer Landesverband für die Rehabilitation der Aphasiker e.V.
»Sag mir wo die Worte sind« – Der Aphasiker-Chor AphaSingers
Kurzvorträge
Prof. Dr. Sandra Neumann, Universität Erfurt
Der FOCUS©-34-G als Assessment zur Einschätzung der kommunikativen Partizipation bei Kindern mit sprachlich-kommunikativem Unterstützungsbedarf unter sechs Jahren
Dr. Patricia Sandrieser, Katholisches Klinikum Koblenz/Montabaur
Vertragsarbeit in der Stottertherapie
Verena Nerz, Praxis für Logopädie, Beratung und Supervision, Reutlingen
»Sprachtherapeutische Hausaufgaben« – eine hilfreiche Methode? Fünf Impulse zu Verbesserung der Wirksamkeit
Workshops
Die Tabelle zeigt die Zahl der aktuell verfügbaren Plätze.
Workshop- Nummer | Referent:in | Kurztitel | Anzahl freier Plätze |
---|---|---|---|
1 | Carolin Schröter | Mutismus | ausgebucht (Warteliste) |
2 | Sascha Inderwisch | Stottermodifikationstherapie | ausgebucht (Warteliste) |
3 | Verena Nerz | Transferarbeit | 2 |
4 | Julia Petzer | Mehrsprachigkeit & Aphasie | ausgebucht (Warteliste) |
5 | Dr. Almut Sickert | CIAT | ausgebucht (Warteliste) |
Klicken Sie auf einen Workshop unten, um detaillierte Informationen anzuzeigen.
Prof. Dr. Christina Kauschke, Philipps-Universität Marburg
Zur Neuentwicklung der Patholinguistischen Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen (PDSS)
Workshopbeschreibung
Nach langjähriger Entwicklungsarbeit eines multidisziplinären Teams erschien 2022 die vollständig neu konzipierte dritte Auflage der Patholinguistischen Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen (PDSS) in einer Printversion und als webbasierte Software. Mit 10 Subtests aus den Bereichen Wortschatz, Aussprache und Grammatik lässt sich ein Sprachprofil erstellen, das ein umfassendes Bild sprachlicher Stärken und Schwächen von Kindern zwischen 2;6 und 6;11 Jahren bietet. Neben Erweiterungen bereits bekannter Subtests wurden eine computerunterstützte Grammatikanalyse und eine Auswertung der Makrostruktur erzählter Bildgeschichten eingeführt. Auf der Basis der deutschlandweiten Normierung an 1021 Kindern wurden altersrelatierte Normwerte zur Verfügung gestellt; zudem wurde eine Vorgehensweise für mehrsprachige Kinder integriert. Der Workshop gibt einen Einblick das Verfahren und seine konzeptuellen und methodischen Veränderungen.
Über die Referentin
Christina Kauschke ist Professorin für Klinische Linguistik an der Philipps-Universität Marburg. Ihre Schwerpunkte liegen in der Erforschung des ungestörten und gestörten Spracherwerbs und in der Entwicklung von Diagnostik- und Therapieverfahren für Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen. Weitere Forschungsgebiete liegen in den Bereichen Wortverarbeitung sowie Sprache und Emotion.
Petra Schuster, BlickRichtung Wittorf
Funktionales Mundprogramm (FMP®)
Workshopbeschreibung
In diesem praxisorientierten Workshop geht es darum, die Übungen sowie den Ablauf und Varianten des Funktionales Mundprogramm (FMP®) kennenzulernen. Das FMP® ist ein Behandlungskonzept für Patient:innen mit myofunktionellen Störungen, das ein systematisches Vorgehen mit klarer Stundenplanung, Übungsabfolge, Therapiedauer und Erfolgskriterien festlegt. Die ausschließlich auf den orofazialen Bereich ausgerichteten Übungen werden strukturiert und trotzdem individuell angepasst an das Alter und die jeweiligen Fähigkeiten durchgeführt. Erste kleine Studien zur Wirksamkeit und Praktikabilität des FMP® liegen vor.
Als Einstieg werden kurz die Grundlagen von Mundfunktionsstörungen besprochen, um dann in die Grundgedanken des FMP® einzusteigen. Diese bilden die Basis, um gemeinsam die wichtigsten Übungen des Programms ausprobieren zu können.
Material: Um die Übungen durchführen zu können, ist das FMP®-Materialset erforderlich. Bezugsquelle: https://www.therapiespiele.com/fmp/
Über die Referentin
Petra Schuster absolvierte ihre Ausbildung zur Logopädin 1990 und arbeitete bis 2007 in eigener Praxis, in dieser Zeit entstand auch das FMP®. Anschließend studierte sie berufsbegleitend Angewandte Therapiewissenschaften (B.Sc.) und Gesundheitsökonomie (M.A.). Nach fünf Jahren als Lehrlogopädin an einer Berufsfachschule und weiteren fünf Jahren als Studiengangsleitung in Hamburg ist Petra Schuster seit 2018 Lehrbeauftragte für verschiedene Hochschulen. Außerdem bietet sie als Dozentin für Fortbildungsinstitute Seminare an und begleitet Praxisinhaber:innen aus dem Heilmittelbereich als Beraterin und Coach. Weitere Informationen finden Sie hier.
Stephanie Parau, NaturTalent Stiftung® & Praxis für Sprachtherapie, Fürstenfeldbruck
Stärken stärken – Stärkenorientierung für Therapeut*innen
Workshopbeschreibung
Ein sehr handlungs- und ressourcenorientierter Ansatz im Bereich der Resilienz überlegt, was eigentlich die eigenen Stärken sind und wo das individuelle Potential steckt. Eine Einführung in das Thema Stärkenorientierung gibt Antworten auf die Fragen: Wie lässt sich “Stärke” definieren? Wie kommt man seinen Stärken auf die Spur? Warum tun wir uns so schwer unsere Stärken zu benennen? Wie geht man mit Schwächen um? In Gruppenübungen werden die eigenen Stärken dann konkret ermittelt und mit einer “Betriebsanleitung für sich selbst” die eigenen Bedürfnisse im Arbeitsumfeld erarbeitet.
Über die Referentin
Stephanie Parau ist akademische Sprachtherapeutin und zudem StärkenCoach und auch Ausbilderin für Coaches und Trainer*innen auf diesem Gebiet. Sie hält Vorträge und Workshops in Firmen, an Schulen und Universitäten und macht auch individuelle Coachings. Sie hat ein Konzept zur Stärkenorientierung spezifisch für Therapeut*innen entwickelt. Sie findet: “Wir Sprachtherapeut*innen, gesegnet mit einem wunderbaren Beruf, müssen resilient arbeiten. Das gelingt hervorragend und sehr leicht mit Hilfe der Stärken. Damit weiß ich was ich gut kann und erkenne auch, was mir nicht liegt. Ich muss nämlich nicht alles können, aber ich sollte wissen, was ich gut kann und das regelmäßig einsetzen.”
Dr. Detta Sophie Schütz, Universität Bremen
Förderung des Erwerbs morpho-syntaktischer Fähigkeiten mit Bilderbüchern – Das Sprachförderkonzept „Zielorientiertes Dialogisches Lesen“
Workshopbeschreibung
Das Sprachförderkonzept „Zielorientiertes Dialogisches Lesen“ ermöglicht es, Kinder während der Dialogischen Bilderbuchbetrachtung gezielt dabei zu unterstützen, Regelhaftigkeiten in der deutschen Grammatik zu entdecken und zu erwerben. Dabei kommt ein Verfahren zur Feststellung des aktuellen Erwerbsstandes zum Einsatz, damit in der Förderung die „Zone der nächsten Entwicklung“ anvisiert werden kann. Als Materialien für die Sprachförderung werden lediglich Bilderbücher und selbst erstellte Karteikarten benötigt.
Die Teilnehmenden des Workshops lernen das Sprachförderkonzept „Zielorientiertes Dialogisches Lesen“ sowie die Methode zur Feststellung des aktuellen Spracherwerbsstandes der Kinder kennen. Sie analysieren gemeinsam die zur Verfügung gestellten Bilderbücher, um festzustellen, für welche grammatischen Zielstrukturen sie in der Förderung eingesetzt werden können. Zudem erstellen sie eigene Karteikarten (Fördermaterial) zu einem ausgewählten Bilderbuch.
Über die Referentin
Dr. Detta Sophie Schütz studierte Sprachheilpädagogik (Diplom) an der Universität zu Köln. In ihrer Dissertation setzte sie sich mit der Effektivität von Sprachfördermaßnahmen in Kindertagesstätten auseinander. Sie arbeitete sieben Jahre lang als Sprachtherapeutin in logopädischen Praxen und einer integrativen Grundschule, bevor sie 2016 als Universitätslektorin an der Universität Bremen angestellt wurde. Dort lehrt und forscht sie im Arbeitsgebiet Deutschdidaktik des Fachbereichs Bildungs- und Erziehungswissenschaften mit den Arbeitsschwerpunkten Spracherwerb, Sprachbildung und Sprachförderung.
Ilka Bröcheler, ZUK Moers
Leichte Sprache im Kontext von Sprachtherapie
Workshopbeschreibung
Schriftsprache ist eine Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft. Leider ist der Zugang dazu nicht jedem gegeben. Wir alle kennen lange, unübersichtliche Texte mit unbekannten Begriffen, die es uns schwer machen, sie zu verstehen. Insbesondere für Menschen mit Beeinträchtigungen sind sie eine unüberwindbare Barriere. Ein selbstständiges und selbstbestimmtes Handeln ist erschwert. Das Behindertengleichstellungsgesetz fordert, die Texte entsprechend der Zielgruppen anzupassen. Dazu gibt es die Leichte Sprache. Leichte Sprache ist eine speziell geregelte einfache Sprache und dient zur besonders leichten Verständlichkeit. Dies gilt nicht nur für Texte, sondern auch für die gesprochene Sprache. Viele flüchtige Wörter, die nicht immer schnell verarbeitet werden können, erschweren das Verstehen von gesprochener Sprache.
In dem Workshop geht es um die Vermittlung der Grundlagen. In einem Theorieteil werden ein paar Regeln der Leichten Sprache erarbeitet und in kleinen praktischen Übungen der Einsatz dieser erprobt.
Über die Referentin
Ilka Bröcheler machte 2009 den Abschluss als Logopädin, Bachelor of Health an der Hogeschool van Arnhem en Nijmegen und 2010 den Master of Arts in Language & Speech Pathology an der Radboud Universiteit Nijmegen. Sie arbeitete zunächst für 2,5 Jahre als Sprachtherapeutin im Gesundheitszentrum Hunsrück. Seit 2013 ist sie im Zentrum für Sprachtherapie Moers (ZfS) mit den Schwerpunkten komplexe Sprachentwicklungsstörungen und Unterstützte Kommunikation tätig.
Sie arbeitet u.a. in einer Förderschule und in Wohn- und Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Seit 2019 ist sie freiberuflich als Referentin und Beraterin im Zentrum für Unterstützte Kommunikation ZUK Moers gGmbH tätig. Sie ist zertifizierte UK-Fachtherapeutin und systemisch-lösungsorientierte Beraterin.
Cordula Winterholler, Netzwerk Schluckstörungen, Nürnberg & Logopädische Praxis, Bamberg
Post Covid Conditions: Von der Leitlinie in die logopädische Therapie – wie Handlungsempfehlungen den Weg in die Praxis finden
Workshopbeschreibung
Post Covid Conditions (PCC, auch Long/Post Covid) fordert das Gesundheitswesen und unsere Gesellschaft in seiner Komplexität auf unterschiedliche Weise heraus. Darauf hatte die WHO schon Anfang 2021 in einem Policy Brief hingewiesen. In die S1 Leitlinie ist die Logopädie erst in der aktualisierten Fassung von 08/22 aufgenommen worden. Handlungsempfehlungen und einen PCC spezifischen Anamnesebogen sind für alle Logopäd:innen seit 12/21 auf der Homepage verfügbar.
Die Fragen, die aber angesichts der Komplexität und des stetigen On Going Prozesses – Forschung in Echtzeit – bleiben sind: Wie gehe ich mit PCC Betroffenen im Therapiealltag um? Welche Empfehlungen sind im Praxisalltag machbar? Worin unterscheiden sich PCC Betroffene voneinander? Kann ich mit Therapieangeboten auch schaden? Wir fokussieren hier speziell die Fatigue, die mit ca. 53% zu den häufigsten Symptomen bei PCC zählt. Das Thema „Fatigue“ ist kein neues Thema für die Logopädie – wir kennen es z.B. aus den Bereichen wie MS, der Onkologie, des palliativen Settings. Diesem Aspekt haben wir bisher möglicherweise noch nicht genug Raum gegeben.
Über die Referentin
Cordula Winterholler M.A. ist Linguistin und Logopädin. Sie arbeitet in Nürnberg im Netzwerk Schluckstörungen sowie in Bamberg in der logopädischen Praxis Först & Mansaré. Ihr Arbeitsschwerpunkt sind die Schluckstörungen, hier besonders die im Rahmen der Palliativen Logopädie. Dazu hat sie auch mehrere Artikel und Bücher veröffentlich. PCC wurde ab 10/2020 ein weiterer Arbeitsschwerpunkt. Sie arbeitet aktiv an der S1 Leitlinie Post Covid Conditions und der Patientenleitlinie dazu mit. Mit dem dbl e.V. und der HAWK organisierte sie das erste Symposium im Oktober 2021 zu diesem Thema und wirkte bei einigen Vortragsreihen mit. Im Sommersemester 2023 hat sie einen Lehrauftrag an der HAWK (Juliane Leinweber) zu PCC in der Praxis, außerdem betreut sie BA Arbeiten, die sich mit dem Themenspektrum PCC beschäftigen.
Posterbeiträge
Klicken Sie auf einen Postertitel für Informationen zu den Autor:innen sowie zum Inhalt.
Informationen zum Posterformat finden Sie hier.
Kerstin Bilda, Anika Thurmann & Fiona Dörr
Hochschule für Gesundheit, Bochum
Morbus Parkinson (MP) ist in Europa die zweithäufigste neuro-degenerative Erkrankung und die damit einhergehende Dysarthrie erfordert ein hochfrequentes Therapieangebot für eine nachhaltige Verbesserung der kommunikativen Fähigkeiten. Neue Technologien mit integrierter Spracherkennung können ein erweitertes wirksames Eigentraining ermöglichen. Im Verbundprojekt HUMAINE wird ein auf künstlicher Intelligenz basierter Prototyp zum Sprechtraining im realen klinischen Versorgungssetting erprobt und evaluiert.
Ziel ist die Ableitung universeller und standardisierter Implementierungsstrategien zum nachhaltigen Einsatz neuer Technologien in der logopädischen Versorgung. Das vorgesehene Studiendesign sowie erwartete Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden im Poster präsentiert.
Svenja Zauke & Sandra Neumann
Universität Erfurt
Bei Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen (SES) können sich Symptome auf sprachlich-funktionaler Ebene sehr variabel auf die kommunikative Partizipation im Alltag auswirken. Der deutsche ‚Fokus auf den Erfolg der Kommunikation für Kinder unter sechs Jahren‘ (FOCUS©-34-G) ist ein evaluierter Fragebogen zur Fremdeinschätzung der kommunikativen Partizipation von Kindern (1;6 bis 5;11 Jahre). Ziel unserer Studie war die Untersuchung der Auswirkungen einer SES auf die kommunikative Partizipation der betroffenen Kinder mit SES im Alter zwischen 2;0 und 4;11 Jahren anhand des FOCUS©-34-G. Die Ergebnisse zeigen eine eingeschränkte kommunikative Partizipation von Kindern mit SES, die es in einer ICF-CY-orientierten sprachtherapeutischen Intervention zu beachten gilt. Als klinisches Assessmentinstrument kann der online verfügbare FOCUS©-34-G als Kurzversion des FOCUS©-G als geeignet angesehen werden.
Alicia Kluth, Marilyne Lemire-Tremblay, Kevin Jamey, Simone Dalla Bella & Simone Falk
Ludwig-Maximilians-Universität München & Université de Montréal
Die neurofunktionellen und -strukturellen Abweichungen in den Arealen, welche für die Verarbeitung und Produktion von Rhythmus zuständig sind, haben zu der Annahme geführt, dass dem Störungsbild Stottern ein Rhythmus-Defizit zugrundeliegt. Dieses äußert sich jedoch nicht nur auf verbaler sondern auch auf nonverbaler Ebene. Dementsprechend soll untersucht werden, ob ein nicht-sprachliches Rhythmustraining als App auf einem Tablet auch Transfereffekte auf die verbale Domäne haben kann und ob technologiegestützte, spielerische Interventionen die Rehabilitation bei Stottern unterstützen können.
Constanze Kleingünther & Katrin Gabler
Freie Universität Berlin
Im Rahmen der dargestellten Untersuchung wurde der Frage nachgegangen, in welcher Quantität und Qualität ein Austausch zwischen der ambulanten Sprachtherapie und der Grundschule aus der Sicht von Grundschullehrkräften in Berlin derzeit erfolgt. Für die Untersuchung wurde ein Befragungswerkzeug entwickelt, womit die Perspektive der Lehrkräfte im Rahmen einer onlinegestützten Umfrage untersucht werden kann. Innerhalb einer Pilotierung wurden erste Daten erfasst, die darauf hinweisen, dass ein Austausch, bedingt durch die mangelnden zeitlichen Ressourcen beider Akteure, selten erfolgt. Zudem wurden Impulse für die Adaption des Befragungstools für eine breiter angelegte Untersuchung gewonnen.
Maria Busch
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Dieses Poster präsentiert ein Promotionsvorhaben (work in progress) zu pragmatisch-kommunikativen Selbstkonzepten mehrsprachiger Kinder im Grundschulalter.
Die bislang unberücksichtigte Perspektive von Selbstkonzepten zu eigenen pragmatisch-kommunikativen Fähigkeiten und deren möglicher Nutzen für die Sprachtherapie und -förderung wird hierbei explorativ untersucht. Der Beitrag stellt den theoretischen und methodologischen Hintergrund der qualitativen Studie vor, die sowohl die Fremd- als auch Selbstperspektive auf pragmatisch-kommunikative Fähigkeiten von mehrsprachigen Grundschüler:innen untersucht.
Chiara Elligsen, Katharina Weiland, Lea Wiehe & Michael Wahl
Humboldt Universität zu Berlin
Die Daten der BLab-Studie wurden dazu genutzt, Unterschiede zwischen den Leseleistungen (operationalisiert aus Untertests der ELFE 1-6 und des SLRT-II) und vier Skalen des FEESS 3-4 (Schuleinstellung, Anstrengungsbereitschaft, Lernfreude und Selbstkonzept) statistisch zu analysieren. Die Ergebnisse der Gruppenvergleiche stellen sich heterogen dar und müssen differenziert betrachtet werden. Insgesamt scheinen die hier einbezogenen Schüler:innen mit den schulbezogenen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie gut zurechtgekommen zu sein.
Sarah Binczyk, Cornelia Staebel, Patricia Sandrieser & Stefanie Jung
Hochschule Trier
Entgegen noch immer bestehender Annahmen schränkt Gebärdensprache, wenn sie frühzeitig und uneingeschränkt zugänglich ist, den Lautspracherwerb nicht ein; sie kann diesen sogar erleichtern (De Quadros, Lillo-Martin & Pichler, 2015). Bimodale Bilingualität beschreibt ein „Sowohl-als-auch“ von Lautsprache und der visuell-gestischen Gebärdensprache in der Sprachentwicklung hörbeeinträchtigter Kinder. Für hörende Eltern von hörbeeinträchtigten Kindern in Deutschland ist der Zugang zu Informationen über bimodale Bilingualität, d.h. deutsche Lautsprache und Deutsche Gebärdensprache (DGS), erschwert. Daher wurde in dieser Arbeit auf Grundlage einer umfassenden Literaturrecherche, Hospitationen und der qualitativen Analyse semi-strukturierter Expert:innen-Interviews ein Informationsflyer konzipiert. Dieser stellt erste wichtige Informationen bereit und zeigt konkrete regionale Anlauf- und Kontaktstellen auf. Ziel ist es, betroffenen Familien die bimodale Bilingualität als alternativen Kommunikationsweg vorzustellen und somit Kindern von Geburt an die Möglichkeit der grenzenlosen Kommunikation zu ermöglichen.
Maren Eikerling & Stephan Sallat
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Akteure aus Bildungs- und Gesundheitswesen können sich mit Bezugspersonen des betreffenden Kindes am „Virtuellen Runden Tisch“ (ViRuTi) zu Sprachförder- oder -therapiemaßnahmen austauschen. Das ViRuTi-Konzept sowie Ergebnisse der Pilotierung werden mit Perspektive auf die Implementierung vorgestellt. Dabei geht es um die ressourcenfreundliche digitale Umsetzung und niederschwellige Durchführung der ViRuTi im Kontext sprachtherapeutischen Kontext.
Valerie Collasius
Praxis für Logopädie, Hamburg
Es werden die Ergebnisse einer Online-Befragung präsentiert, ob und auf welche Weise die Forderungen nach berufsübergreifender Kooperation in der ambulanten sprachtherapeutischen Praxis erfüllt werden und wie diese von den Beteiligten bewertet wird. Es wird deutlich, dass die oft zitierte Interprofessionalität im ambulanten Bereich kaum umgesetzt wird. Damit von interprofessioneller Kooperation gesprochen werden kann, müssen bspw. gemeinsame Zielvereinbarungen getroffen und professionsübergreifende Besprechungen durchgeführt werden, was in der Praxis bisher nur selten der Fall ist.
Tena Grahovac
Universität Potsdam & Charité – Universitätsmedizin Berlin
Die Basalganglien scheinen nicht nur motorische Funktionen zu haben, sondern auch eine Rolle bei der Verarbeitung von Lautstärke zu spielen. Diese Erkenntnisse könnten eine große Relevanz bei der sprachtherapeutischen Behandlung von Personen mit Morbus Parkinson haben. Möglicherweise ist die Ursache sprechmotorischer Symptome, wie das leise Sprechen der Betroffenen, nicht produktiver sondern rezeptiver Natur. Ist dies der Fall, sollte nicht nur auf produktiver sondern auch auf rezeptiver Ebene mit den Betroffen geübt werden, um eine nachhaltige, effektive und effiziente Therapie zu gewährleisten.