FASD in der Sprachtherapie – Diagnostik und therapeutische Perspektiven
Ina Lippold, Logopädie Seevetal
Workshopbeschreibung
Fetale Alkoholspektrum-Störungen (FASD) gehören zu den häufigsten angeborenen Behinderungen in Deutschland – und dennoch sind sie weitgehend unbekannt. Schätzungen zufolge werden hierzulande jährlich rund 10.000 Kinder mit FASD geboren. Die Auswirkungen sind vielfältig, jedoch leiden in etwa 90% der Betroffenen unter Sprach-, Sprech-, Schluck- und Fütterstörungen.
In diesem Workshop erhalten Sie eine grundlegende Einführung in das Störungsbild FASD und lernen erste diagnostische sowie therapeutische Ansätze für die sprachtherapeutische Praxis kennen. Da FASD eine »unsichtbare Behinderung« ist, werden viele betroffene Kinder nicht erkannt – auch, weil spezifisches Wissen in vielen Fachbereichen fehlt.
Der Workshop sensibilisiert für die Besonderheiten der betroffenen Kinder, zeigt, wie man typische Anzeichen erkennt und bietet praxisnahe Hilfestellungen im Umgang mit dieser komplexen Störung. Ziel ist es, Fachkräfte zu befähigen, frühzeitig zu reagieren und passende Fördermöglichkeiten einzuleiten.
Über die Referentin
Ina Lippold absolvierte ihre Ausbildung zur staatlich anerkannten Logopädin am Werner-Otto-Institut in Hamburg und legte 2002 ihr Examen ab. Im Anschluss übernahm sie bis 2007 die fachliche Leitung eines interdisziplinären Therapiezentrums und arbeitete parallel in einem Sprachheilkindergarten. Seit 2007 führt sie eine eigene Praxis mit verschiedenen Schwerpunkten (insbesondere Kindersprache, LRS). Im Jahr 2024 absolvierte sie eine Weiterbildung zur FASD-Fachkraft und ist seit 2014 Adoptivmutter eines Kindes mit FASD. Sie leitet ein Elternnetz für Familien von FASD-Kindern und bietet Fachberatung für Eltern, Therapeut:innen etc., die Hilfe und Beratung zu diesem Thema benötigen.