Bimodal bilinguale Sprachtherapie für Kinder mit einer Hörbehinderung – Beratung, Diagnostik und Therapie neu denken
Elisabeth Weiglin, Logopädie Elisabeth Weiglin
Workshopbeschreibung
Kinder, die mit einer Hörbehinderung diagnostiziert werden, werden häufig hörnormativ versorgt und mit dem Ziel einer funktionierenden Lautsprachwahrnehmung sprachtherapeutisch behandelt. Insbesondere in der Sprachentwicklung nach einer CI-Implantation zeigen Forschungsergebnisse allerdings, dass die Garantie auf einen erfolgreichen, vollständigen Lautspracherwerb nicht nur nicht gegeben werden kann, sondern häufig nicht erreicht wird. Dementsprechend wird für die kindliche Entwicklung empfohlen, neben der Lautsprache auch Gebärdensprache (Deutsche Gebärdensprache – DGS) von Beginn an anzubieten und den Erwerb zu fördern. Aufgrund dieser Datenlage sollten logopädische Empfehlungen angepasst und bimodale Behandlungen eingeleitet werden. Dies erfordert entsprechend eine differenzierte Sprachdiagnostik für DGS, sowie bimodal bilinguale Therapiekonzepte.
In diesem Workshop wird zu Beginn grundlegendes Wissen zur Linguistik der DGS und der kindlichen Gebärdensprachentwicklung vermittelt. Anschließend wird der Fokus auf die momentane logopädische Versorgung von Kindern mit Hörbehinderung, insbesondere mit CIs, gelegt und kritisch reflektiert. Daran anknüpfend werden die Möglichkeiten einer bimodal bilingualen Sprachentwicklung von Anfang an sowie einer Sprachtherapie, die neben der Lautsprache auch DGS miteinbezieht, vorgestellt. Schlussendlich sollen aktuell vorhandene gebärdensprachliche Diagnostiken, sowie bimodal bilinguale therapeutische Methoden präsentiert und erarbeitet werden, die in der Praxis umgesetzt werden können.
Über die Referentin
Elisabeth Weiglin ist Logopädin aus Hamburg und hat sich auf bimodale Sprachtherapie mit Menschen mit Hörbehinderung spezialisiert. Sie hat 2022 ihren B.A. Gebärdensprachen abgeschlossen und 2019 das Netzwerk »natürlich bimodal!« gegründet. Aktuell studiert sie nebenberuflich im Master »Mehrsprachigkeit und Bildung« an der Universität Hamburg.