Programm 2022

Schnittstelle Alltag: Transfer und Teilhabe in der Sprachtherapie

Alle Informationen finden Sie auch im aktuellen Herbsttreffen-Flyer.

Unterstützt durch:

Logo Rehavista     Logo neolexon

Logo Duden Institute für Lerntherapie Logo Lingo-Lab

Logo memole       Logo NAT-Verlag

Programm auf einen Blick

UhrzeitProgrammpunkt
9.00 – 9.30hBegrüßung
9.30 – 10.15hVortrag 1 Ostermann
10.15 – 11.00hPoster, Aussteller & Pausen-Chat
11.00 – 11.45hVortrag 2 Lauer & Corsten
11.45 – 12.00hPräsentation AphaSingers
12.00 – 12.30hMittagspause
12.30 – 13.15hVortrag 3 Nonn
13.15 – 14.00hVortrag 4 Felsing
14.00 – 14.45hPoster, Aussteller & Pausen-Chat
14.45 – 15.45hKurzvorträge Neumann, Sandrieser & Nerz
15.45 – 16.00hPosterpreisverleihung & Abschluss
16.00 – 16.30hPausen-Chat
16.30 – 18.00hparallele Workshops

Vorträge

Frank Ostermann, Klinischer Linguist (BKL) & akademischer Sprachtherapeut (dbs)
Last und Mühe mit Partizipation: Therapieformat »Gespräch« bei globaler Aphasie und offene Formate bei Restaphasie

Prof. Dr. Norina Lauer & Prof. Dr. Sabine Corsten, OTH Regensburg & Katholische Hochschule Mainz
Die Bedeutung von Peers für die soziale Teilhabe von Menschen mit Aphasie

Dr. Kerstin Nonn, LMU Klinikum – Staatliche Berufsfachschule für Logopädie/BSZG München
Transfer und soziale Teilhabe in der Unterstützten Kommunikation: kooperativ & kompetenzorientiert

Ulrike Felsing, Praxis für Logopädie und Kommunikation, Berlin
Hand in Hand: wie die Kommunikation zwischen Therapeut:innen und Eltern gelingt

Präsentation

Romy Steinberg, Hessischer Landesverband für die Rehabilitation der Aphasiker e.V.
»Sag mir wo die Worte sind«Der Aphasiker-Chor AphaSingers

Kurzvorträge

Prof. Dr. Sandra Neumann, Universität Erfurt
Der FOCUS©-34-G als Assessment zur Einschätzung der kommunikativen Partizipation bei Kindern mit sprachlich-kommunikativem Unterstützungsbedarf unter sechs Jahren

Dr. Patricia Sandrieser, Katholisches Klinikum Koblenz/Montabaur
Vertragsarbeit in der Stottertherapie

Verena Nerz, Praxis für Logopädie, Beratung und Supervision, Reutlingen
»Sprachtherapeutische Hausaufgaben« – eine hilfreiche Methode? Fünf Impulse zu Verbesserung der Wirksamkeit

Workshops

Die Tabelle zeigt die Zahl der aktuell verfügbaren Plätze.

Workshop-
Nummer
Referent:inKurztitelAnzahl
freier Plätze
1Carolin SchröterMutismusausgebucht (Warteliste)
2Sascha InderwischStottermodifikationstherapieausgebucht (Warteliste)
3Verena NerzTransferarbeit2
4Julia PetzerMehrsprachigkeit & Aphasieausgebucht (Warteliste)
5Dr. Almut SickertCIATausgebucht (Warteliste)

Klicken Sie auf einen Workshop unten, um detaillierte Informationen anzuzeigen.

Gemeinsames Lernen von der, die, das – das Förderkonzept Strategien zum Genuslernen (StrateGe)
Maria Lenzen, Universität Duisburg Essen, Institut für Sonderpädagogik

Workshopbeschreibung
Der richtige Gebrauch von der, die, das fällt vielen Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen (SES) und Kindern mit mehrsprachigen Erwerbs-kontexten schwer. Das Förderkonzept StrateGe von Riehemann (2021) zielt darauf ab, selbstregulierte Lernprozesse zu aktivieren und diese Kinder langfristig im Genuserwerb zu unterstützen. Im Vordergrund stehen dabei das Entdecken, Erproben und Anwenden von Genuslernstrategien im kooperativen Kleingruppen-setting.
Zu Beginn von StrateGe wird der Genuslernprozess initiiert und gemeinsam wird die Neugier auf die Wörter der, die, das geweckt (Motivationsphase). Darauf aufbauend entdecken die Kinder Lernstrategien, um ihr eigenes Sprachhandeln zu verändern und sammeln anhand eines festen Übungswortschatzes motivierende Lernerfahrungen (Entdeckerphase). Abschließend wird der Strategiegebrauch auf weiteres Sprachmaterial ausgedehnt, damit eine Übertragung in den Alltag erfolgt (Transferphase).
Der interaktive Workshop bietet einen Einblick in das Förderkonzept StrateGe und gibt Beispiele zur konkreten Umsetzung in der sprachtherapeutischen Praxis.

Über die Referentin
Neben ihrer praktischen Arbeit als Logopädin hat Maria Lenzen 2016 das Masterstudium „Lehr- und Forschungslogopädie” an der RWTH Aachen abgeschlossen und danach an der Universität zu Köln unterrichtet. Seit 2020 ist sie Projektkoordinatorin im Forschungsprojekt „Strategieorientierte Genusförderung im Schulalter”. Seit 2023 arbeitet sie zudem als Lehrlogopädin im Fachbereich Kindersprache an der Schule für Logopädie der Uniklinik der RWTH Aachen.

PraFIT: Therapie Pragmatischer Fähigkeiten mit Improvisations-Techniken
Anke Steinhof, Feldbergschule Idstein

Workshopbeschreibung
„Ja, ich behaupte darum, dass das Theater eines der machtvollsten Bildungsmittel ist, die wir haben: ein Mittel, die eigene Person zu überschreiten, ein Mittel der Erkundung von Menschen und Schicksalen und ein Mittel der Gestaltung der so gewonnenen Einsicht.“ (von Hentig 1996, 119). Dieses Zitat stellt die Bedeutung des Theaterspielens heraus und ist der Aufhänger zur Durchführung des Workshops.
Im Workshop steht der Begriff „Theater“ für das Improvisationstheater. Dieses Konzept stellt eine interaktive Form dar, indem Szenen aus dem Stehgreif gestaltet werden ohne vorherige Absprachen, ohne Probe und keinerlei Requisiten. Somit wird von den Schüler:innen bzw. Patient:innen Spontanität und Kreativität gefordert und der Fokus liegt auf Gestik, Mimik und Körperhaltung sowie der Versprachlichung und dem Einsatz der Stimme. Dementsprechend kann dieses Konzept positive Wirkfaktoren im Bereich der Sozialkompetenz und Kommunikation, kognitive Entwicklung und das Selbstkonzept bedeuten. „Weil das Leben zum Umgang mit dem Unvorhersehbaren herausfordert, ist das Improvisieren eine Kompetenz, die nicht nur in der Kunst, sondern auch im Alltag eine wichtige Rolle spielt.“ (Kurt/Näumann 2008, 7) und deshalb bei Schüler:innen bzw. Patient:innen mit pragmatisch-kommunikativen Einschränkungen unbedingt gefördert werden muss.
In diesem Workshop erhalten Sie eine Darstellung des PraFIT Konzepts und probieren die praktische Umsetzung in interaktiven Spielen selbst aus.

Über die Referentin
Anke Elisa Steinhof ist Studienrätin im Förderschuldienst. Sie studierte an der LMU München Sprachheilpädagogik und vollzog das Referendariat am Förderzentrum Förderschwerpunkt Sprache in Nürnberg. Aktuell ist sie in den Klinikklassen für psychisch Kranke der Feldbergschule in Idstein tätig.

Draußen tobt das Leben – Förderung der pragmatisch-kommunikativen und emotionalen Kompetenzen durch In-vivo-Therapie
Ann Katrin Clermont, Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Förderpädagogik und Inklusive Bildung

Workshopbeschreibung
„Draußen liegen die Tränen, die Hürden, die Misserfolge, versagt die Kommunikation, die Stimme, die Beziehungsaufnahme, der Kontakt. […] Draußen tobt das Leben“ (Wendlandt 2003, S. 1). In seinem Buch “Veränderungstraining im Alltag” verdeutlicht Wolfgang Wendlandt die vielfältigen Herausforderungen, denen Kinder und Erwachsene im Alltag gegenüberstehen. Die alltägliche Kommunikation erfordert von Kindern nicht nur sprachliches Geschick, sondern auch soziale und emotionale Kompetenzen. Insbesondere Kinder mit sprachlichen Schwierigkeiten scheinen dabei vor größeren Hürden zu stehen. Studien belegen, dass Kinder mit sprachlichen Defiziten im freien Spiel deutlich weniger Zeit mit Gleichaltrigen verbringen als Kinder ohne sprachliche Defizite. Die potenziellen Konsequenzen wie Einsamkeit, soziale Ausgrenzung und das Fehlen von Freundschaftsbeziehungen sind gut dokumentiert und können bis ins Erwachsenenalter persistieren. Wie können wir also Kinder unterstützen, sich in dieser turbulenten Welt zurechtzufinden? In diesem Zusammenhang möchte ich gemeinsam mit Ihnen die In-vivo-Therapie zur Förderung dieser Fähigkeiten beleuchten.

Über die Referentin
Ann Katrin Clermont hat 2019 in Gießen ihr Erstes Staatsexamen für Sonderschullehramt (Schwerpunkte: Geistige Entwicklung und Sprachheilpädagogik) abgelegt. Im Anschluss hat sie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen als wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet, sowie parallel an einer Sprachheilschule unterrichtet und gefördert. In ihrem Promotionsprojekt beschäftigt sich Ann Katrin Clermont u.a. mit den pragmatisch-kommunikativen Fähigkeiten, dem Selbstwertgefühl und dem Sozialverhalten.

Sprachtherapie meets Neurowissenschaften: Zukunftsperspektiven mit Transfereffekt
Simon Werker, Cécile und Oskar Vogt-Institut für Hirnforschung, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Workshopbeschreibung
Die klinisch-praktische Sprachtherapie hat unzählige Überschneidungen mit den Neurowissenschaften. Mit Simon Werker vom Cécile und Oskar Vogt Institut für Hirnforschung der Düsseldorfer Uniklinik werden in diesem Praxisworkshop drei ausgewählte Neurotrends behandelt, die außerhalb des üblichen neuro-rehabilitativen Spektrums liegen. Für sie liegen starke Evidenzen vor und es bleibt eine Frage der Zeit, bis sie zur alltäglichen Versorgung gehören: Neuromodulation (z. B. tDCS), Bildgebung (z. B. fMRT), und Pharmakotherapie (z. B. neuro-transmitterbasierte Medikamente bei Aphasie).
Theorie, Praxis, integrative Klinikanwendungen und Evidenzen werden vorgestellt, anhand von Fallbeispielen transferiert und kritisch reflektiert. Der Workshop schließt ab mit einem Ausblick auf weitere sprachpathologische Trends und Potentiale der Neurowissenschaften, darunter Neuroregeneration, künstliche Intelligenz und Mixed-Reality-Anwendungen, klinikintegrierte Forschung, genetische Biomarker und epigenetische Modulation.

Über den Referenten:
Simon Werker studierte Sprachtherapie mit Schwerpunkt auf Neurorehabilitation in Köln. Er arbeitet als behandelnder Sprachtherapeut und ist aktuell im M.Sc. Neuroscience an der Uniklinik Düsseldorf und dem Helmholtz Forschungszentrum Jülich aktiv.


ChatGPT in der logopädischen Praxis
Katrin Nelleßen, MEDIA IN VITA, Logopädische Praxis Nelleßen für Neuro­logie & Onko­logie
Henrik Heynert, Softwareentwickler

Workshopbeschreibung:
Künstliche Intelligenz in der Therapielandschaft ist ein heiß diskutiertes Thema. In diesem Workshop erörtern wir kurz, worum es sich bei ChatGPT konkret handelt und welchen Funktionsumfang man in der freien Version erwarten kann. In diesem Rahmen werden mögliche Prompts für die Bereiche Marketing, Praxisorganisation, Brainstorming und Therapiematerial vorgestellt. Einige dieser Prompts werden wir auch direkt ausprobieren. Am Ende präsentieren wir Ihnen einige Ausblicke auf kostenpflichtige Funktionen, die vor allem in der Therapie zum Tragen kommen können.
Die Teilnehmenden müssen sich vor Veranstaltungsbeginn die App ChatGPT vom Hersteller OpenAI auf ihr Handy oder Tablet laden und sich dort registrieren.  Die Basisfunktionen der App sind kostenlos.

Über die Referenten
Einen funktionalen Einblick in die Welt von ChatGPT gewährt der Softwareentwickler Henrik Heynert. Die praktische Anwendung wird von Kathrin Nelleßen angeleitet. Die studierte Englischlehrerin und Logopädin B.Sc. ist Inhaberin einer Praxis in Mönchengladbach mit dem Schwerpunkt Neurologie und arbeitet derzeitig als Honorardozentin an der SRH Düsseldorf im Fach Neurologie und Psychiatrie.

Long COVID: Von der Leitlinie in die logopädische Therapie – wie Handlungsempfehlungen den Weg in die Praxis finden
Cordula Winterholler, Netzwerk Schluckstörungen, Nürnberg & Logopädische Praxis, Bamberg

Workshopbeschreibung
Long COVID (LC, auch: Post Covid Conditions) fordert das Gesundheitswesen, die Forschung und unsere Gesellschaft in seiner Komplexität auf unterschiedliche Weise heraus. Darauf hatte die WHO schon Anfang 2021 in einem Policy Brief hingewiesen. In die S1 Leitlinie (LL) ist die Logopädie erst in der aktualisierten Fassung von 08/22 aufgenommen worden, ob sie auch in einer geplanten S2k LL verbleiben kann, ist fraglich. Handlungsempfehlungen und ein LC-spezifischer Anamnesebogen sind seit 12/21 frei verfügbar.
Die Fragen, die angesichts der Komplexität bleiben, sind: Wie gehe ich mit LC Betroffenen im Therapiealltag um? Welche Empfehlungen sind im Praxisalltag umsetzbar? Worin unterscheiden sich LC Betroffene voneinander? Kann ich mit Therapieangeboten auch schaden? Wir fokussieren in diesem Workshop speziell die Fatigue, die mit ca. 53% zu den häufigsten Symptomen bei LC zählt. Das Thema „Fatigue“ ist kein neues Thema für die Logopädie – wir kennen es z.B. aus den Bereichen wie MS, der Onkologie, des palliativen Settings. Es gilt aber zu differenzieren, welcher Genese die Fatigue ist, damit die gewählten Maßnahmen nicht zu einer Verschlechterung der Symptome beitragen. Bei LC handelt es sich um eine postvirale Fatigue und zum jetzigen Zeitpunkt zählt Pacing, also der konsequente Umgang mit dem eigenen Energiehaushalt, als das Mittel der Wahl.

Bitte beachten: In diesem Workshop wird nicht praktisch geübt. Neben umfangreichem Input erhalten die Teilnehmenden Praxis-Materialien von der Referentin und haben Gelegenheit, ihre Fragen zum Thema zu stellen. Aufgrund dieses Formats können bis zu 100 Personen an diesem Workshop teilnehmen.

Über die Referentin:
Cordula Winterholler (M.A.) ist Linguistin und Logopädin. Sie arbeitet in Nürnberg im Netzwerk Schluckstörungen sowie in Bamberg in der logopädischen Praxis Först & Mansaré. Ihr Arbeitsschwerpunkt sind die Schluckstörungen, insbesondere im Rahmen der Palliativen Logopädie. Dazu hat sie auch mehrere Artikel und Bücher veröffentlich. Long COVID wurde ab 10/2020 ein weiterer Arbeitsschwerpunkt. Cordula Winterholler arbeitete aktiv an der S1 Leitlinie Post Covid Conditions und der Patientenleitlinie dazu mit.


Posterbeiträge

Klicken Sie auf einen Postertitel für Informationen zu den Autor:innen sowie zum Inhalt.
Informationen zum Posterformat finden Sie hier.

Eveline Pinstock1 und Satyam Antonio Schramm1
1 Universität Potsdam

Diese Studie untersucht erstmals die prognostische Validität der Sprachscreenings FRAKIS-K und SBE-2-KT im Alter von zwei Jahren bezogen auf eine klinisch relevante Sprachentwicklungsstörung im Alter von vier Jahren. Die prognostische Validität wird anhand von Sensitivität, Spezifität, positivem und negativem prädiktiven Wert sowie dem RATZ-Index ermittelt. Mittels ROC-Kurven werden ideale Cut-Off-Werte der Wortschatzlisten des FRAKIS-K und SBE-2-KT für die Unterteilung in auffällig und unauffällig berechnet. Auf dem Poster werden die Ergebnisse der Studie vorgestellt und die praktischen Implikationen für den Einsatz der Sprachscreenings im Rahmen der kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchung U7 diskutiert.

Danielle Pino1* & Bettina Scheithauer2*, Ruth Kessler3, Marat Iagudin3, Vivien Schütz4, Vera Oelze2, Susanne Wagner4, Christian W. Glück3, Carina Krause3

* geteilte Erstautorenschaft
1 Medizinische Fakultät, Universität Leipzig, Deutschland
2 Philosophische Fakultät III, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland
3 Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Universität Leipzig, Deutschland
4 Abteilung Forschung und Entwicklung, Berufsbildungswerk Leipzig für Hör- und Sprachgeschädigte gGmbH, Deutschland


Der Beitrag thematisiert Besonderheiten der Tablet-basierten Diagnostik von Sprachverstehensdefiziten mittels LSI.J (Leipziger Sprachinstrumentarium Jugend) mit Blick auf die sprachtherapeutische Praxis in der Gruppe der Jugendlichen mit persistierenden entwicklungsbedingten Sprach- und Hörverarbeitungsstörungen. LSI.J ist niedrigschwellig konzipiert und zeitökonomisch einsetzbar. Die standardisierte Auswertung erfolgt automatisch in der App und liefert quantitative und qualitative Informationen zu den Testleistungen. Die Normdaten (14-22 Jahre) basieren auf dem Prinzip der kontinuierlichen Normierung, sodass die Testleistung (bis auf den Monat) altersgenau modelliert werden kann. Darüber steht ein online verfügbarer Normwertrechner zur genaueren Einordnung der Ergebnisse zur Verfügung.

Lina Stübner1, Michael Wahl1, Katharina Weiland1
1 Humboldt Universität zu Berlin

Die Studie vergleicht die Lese- und Rechtschreibleistungen von Schüler:innen mit den sozioökonomischen Hintergründen des Sozialräumes der jeweiligen Schule. Dazu wurden die Daten von von 332 Schüler:innen aus zwei Längsschnittstudien und einer Querschnittstudie (Testverfahren: ELFE 1-6, SLRT-II/HSP+3) mit dem Sozial- und Erwerbsindex verglichen.

Alina Oldenburg 1,2, Maren Eikerling3, Anja Fiori 2
1 Wette Wörmann – Praxengemeinschaft für Logopädie, Supervision und Systemische Beratung in Paderborn
2 FH Münster
3 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Unterstützt die Teilnahme an einer LRS-Intensivwoche einen anhaltenden Transfer von lese- und rechtschreibbezogenen Strategien in den schulischen Alltag? Welchen Einfluss auf das Selbstkonzept der Teilnehmenden hat die Intervention? Diese Fragen wurden anhand von Interviews mit insgesamt elf Teilnehmenden einer LRS-Woche untersucht. Die Untersuchung zeigte vielversprechende Ergebnisse, die eine Durchführung der Intervention befürworten.

Christina Molt1*, Lea Heidelmann1*, Nina Unger1, Anna U. Rysop1, Anna Volkmer2,3, Agnes Flöel1, Marcus Meinzer1
* geteilte Erstautorenschaft
1 Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsmedizin Greifswald
2 Dementia Research Centre, UCL Queen Square institute of Neurology, University College London
3 Psychology and Language Sciences (PALS), University College London

Die Primär Progressive Aphasie (PPA) ist eine neurodegenerative Sprachstörung. Bisher existiert noch kein einheitlicher internationaler Standard an klinischen Endpunkten zur Erfassung des Therapieerfolgs bei PPA (Core Outcome Set für PPA). Durch eine hier vorgestellte Befragungsstudie sollen mittels einer standardisierten Gruppendiskussionsmethode (Nominelle Gruppentechnik) wichtige Behandlungsziele für PatientInnen und ihre Bezugspersonen in Deutschland identifiziert und priorisiert werden.

Alexandra Krüger1*, Linda D. Steppan1*, Stefan Heim2, Katharina Spalek1
* geteilte Erstautorenschaft
1 Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Psycho- und Neurolinguistik
2 Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Medizinische Fakultät, RWTH Aachen University

Betroffene mit kognitiver Kommunikationsstörung haben unter anderem Schwierigkeiten bei der Kohärenzverarbeitung. Um herauszuarbeiten, wo genau diese Schwierigkeiten her-rühren, haben wir Material entwickelt, das es ermöglicht, anhand von Satzpaaren das Zusammenspiel von Kohärenz (kohärent/inkohärent), Kohäsion bzw. Markierung (mit Konnektor/ohne Konnektor) und Art der Relation (temporal/kausal) abzuprüfen. Das Material wurde in einer Rating-Studie an der breiten Population getestet. Erste vorläufige Ergebnisse zeigen – wie erwartet – deutlichen Einfluss der Kohärenz und eine Interaktion zwischen Kohäsion, Relation und Kohärenz. Implikationen für die Patientengruppe werden mit Hinblick auf zukünftige klinische Studien diskutiert.

Sophie Jungels1*, Ronja Malburg1*, Annemarie Kohlstedt2, Prof. Dr. Stefanie Jung1
* geteilte Erstautorenschaft
1 Hochschule Trier
2 Caritas SchulZentrum Saarbrücken

Mehr als 50% der BewohnerInnen stationärer Pflegeeinrichtungen weisen eine Dysphagie auf. Innerhalb der Studie wurde eine Handlungsempfehlung für die orale Nahrungsaufnahme bei Dysphagie entwickelt. Diese kann die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Logopädie und Pflege zukünftig optimieren. Durch einen konsequenten Einsatz der Aspirationsprophylaxe könnte das Mortalitätsrisiko neurogener Dysphagien gesenkt werden und das Dysphagiemanagement für BewohnerInnen stationärer Langzeitpflege verbessert werden.

Aussteller:innen mit Live-Präsentation beim Herbsttreffen