Vielen Dank und bis zum nächsten Mal…

Eine intensive, spannende und gut besuchte Veranstaltung ist gerade zu Ende gegangen. Das nächste Herbsttreffen ist das 20.!

Dieses Jubiläum begehen wir vor Ort in Potsdam am 9./10. Oktober 2026. Merken Sie sich den Termin gern vor und erzählen Sie es weiter!

Morgen ist es soweit…

Noch ein Tag bis zum Start des 19. Herbsttreffen Patholinguistik!

Alle registrierten Teilnehmer:innen haben die Zugangsdaten zur Onlineveranstaltung erhalten und ggf. auch die für den Workshopbesuch.
Am besten überprüfen Sie, ob die neueste Version von Zoom auf dem Gerät installiert ist (Version 6.6.6).

Pünktlich um 9.00 Uhr werden wir starten und für 12.45 bis 13.30 Uhr ist für alle eine bildschirmfreie Zeit eingeplant. Der genaue Ablauf und die Inhalte finden Sie beim Programm. Es gibt auch einen Teilnahmebereich, für das alle Teilnehmenden ein Passwort erhalten haben.

Wir freuen uns auf die Veranstaltung!

12 Poster beim diesjährigen Herbsttreffen

Beim 19. Herbsttreffen werden 12 Poster präsentiert. Wir freuen uns über die zahlreichen und interessanten Einreichungen:

  • P01 | Multimodales Erzählen im Vorschulalter
  • P02 | Erzählförderung in der Förderschule Sprache
  • P03 | Narrative Kompetenzen bei Kindern mit und ohne Autismus-Spektrum-Störung
  • P04 | Co-Creation in der Autismus-Therapie
  • P05 | Mündliche Sprachverstehenskompetenzen an Regelgrundschulen
  • P06 | Kommunikative Kompetenzen bei Jugendlichen mit Depression und Angst
  • P07 | Zweitspracherwerb durch digitale Medien bei Spracherwerbsstörungen
  • P08 | Erfahrungen von stotternden Kindern
  • P09 | Wahrnehmung von Reduktionssilben bei Kindern mit und ohne Aussprachestörung
  • P10 | Blickbewegungen und Leseleistungen im Grundschulalter
  • P11 | Was wissen Personen mit Aphasie über Depression nach Schlaganfall?
  • P12 | Palliative Logopädie

Im Programm finden Sie weitere Infos sowie die Abstracts der einzelnen Poster.

Das Posterprogramm ist online

12 Poster befassen sich beim diesjährigen Herbsttreffen zusätzlich zum Thema Erzählfähigkeit unter anderem mit Autismustherapie, dem Sprachverständnis in verschiedenen Kontexten, dem Zweitspracherwerb, digitalen Medien, dem Stottern, der Lautwahrnehmung, den Blickbewegungen beim Lesen, der Depression nach Schlaganfall und der palliativer Logopädie.
Ein Blick in die Abstracts lohnt sich schon jetzt.
Die Anmeldung zur Veranstaltung ist noch bis zum 7. November möglich.

 

P12 | Palliative Logopädie

Palliative Logopädie – Entwicklung und Evaluation eines Workshops für Studierende über berufsorientiertes Praxiswissen für die Arbeit mit lebensverkürzend erkrankten Menschen
Hannah Noack & Svenja Bergmeier
Universität Potsdam & Kinder- und Jugendhospiz Sonnenhof der Björn Schulz Stiftung

Eine palliativ-logopädische Intervention kann einen großen Einfluss auf die Lebensqualität lebensverkürzend erkrankter Menschen haben. Die vorgestellte Bachelorarbeit behandelt grundlegende Informationen aus den Bereichen Palliative Care und Palliative Logopädie. Im Rahmen dieser Arbeit wurde im Themenbereich der palliativen Logopädie ein Workshop für Studierende der Patholinguistik und Förderpädagogik konzipiert, durchgeführt und evaluiert. Der vierstündige Workshop beinhaltete die folgenden Themen im palliativen Setting: (1) Unterstützte Kommunikation (UK), (2) Essbegleitung, (3) Geräte und Hilfsmittel (inklusive Trachealkanülen-Bedarf) sowie Notfallmanagement (Schwerpunkt epileptische Notfälle) und wurde mittels eines Fragebogens evaluiert. Dabei wurde untersucht, welche Informationen für Studierende über die Arbeit mit lebensverkürzend erkrankten Menschen relevant sind. Es zeigte sich, dass die verwendeten Inhalte und die Möglichkeiten zur Selbsterfahrung sinnvoll und für einen solchen Workshop angebracht sind. Damit können die genannten Themengebiete als sinnvoll für einen Workshop dieser Art betrachtet werden. Auf dem Poster werden die verschiedenen Stationen und Materialien und das Ergebnis der Evaluation vorgestellt.

P11 | Was wissen Personen mit Aphasie über Depression nach Schlaganfall?

Was wissen Personen mit Aphasie über Depression nach Schlaganfall? Ergebnisse von vier qualitativ-leitfadengestützten Interviews
Lukas Wichert1,2 & Judith Heide1
1 Universität Potsdam & 2 Sprachtherapeutische Praxis »auf ein Wort mit Elisa und Kalle«

Eine Aphasie kann erhebliche psycho-soziale Folgen haben, z.B. die Berufsunfähigkeit oder soziale Isolation. Etwa ein Drittel der Personen mit Aphasie (PmA) erkranken an einer Post-Stroke Depression (Depression nach Schlaganfall, PSD); es wird aber eine hohe Dunkelziffer vermutet. Im Rahmen der Patientenedukation sollten PmA daher für das Auftreten und den Umgang mit PSD sensibilisiert werden. Zu diesem Themenkomplex ist bisher allerdings nur wenig deutschsprachiges Material zugänglich.
Die vorliegende Arbeit untersucht das Wissen von PmA über den Zusammenhang zwischen Aphasie und PSD. Zudem soll betrachtet werden, ob, wann und in welcher Form eine Patientenedukation erfolgt ist. Mithilfe eines qualitativ-leitfadengestützten Interviews wurden vier PmA zu ihrem Wissen über PSD bei Aphasie befragt.
Der Begriff PSD sowie der Zusammenhang von Aphasie bzw. Schlaganfall und Depression war den PmA nicht bekannt. Im Rahmen der Patientenedukation, die ca. 2-6 Monate nach dem Schlaganfall erfolgte, wurden die PmA v.a. über funktionelle und neurologische Folgen des Schlaganfalls informiert. Psychische Folgen des Schlaganfalls seien in den Aufklärungsgesprächen nicht thematisiert worden.
Mehr Patientenedukation zu PSD bei Aphasie ist nötig, damit PmA selbstwirksam mit der Erkrankung umgehen können. Dafür ist u.a. die Entwicklung von aphasiefreundlichem Informationsmaterial erforderlich.

P10 | Blickbewegungen und Leseleistungen im Grundschulalter

Entwicklung von Blickbewegungen und Leseleistungen im Grundschulalter
Charlotta Hesse, Neitah Eckerlin, Michael Wahl & Katharina Weiland
Humboldt-Universität zu Berlin

Mithilfe von Eyetracking kann der Leseprozess in Echtzeit, damit auch Veränderungen der Blickbewegungen im Laufe des Leseerwerbs, abgebildet werden. Dabei zeigen Leseanfänger*innen üblicherweise längere Fixationen und kürzere Sakkaden, mit zunehmender Erfahrung nähern sich die Muster denjenigen kompetenter Leser*innen an. Bisherige Studien untersuchten Kinder meist nur querschnittlich; längsschnittliche Untersuchungen über mehrere Jahre fehlen im deutschsprachigen Raum.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Entwicklung der Blickbewegungsparameter und Lesefähigkeiten beim lauten Lesen von Schüler*innen von der 1. bis zur 7. Klasse nachzuzeichnen. Zentrale Parameter sind dabei die Textlesedauer, Fixationsanzahl und -dauer sowie Häufigkeit und Amplituden progressiver/regressiver Sakkaden. Als Außenkriterium wird die Lesefähigkeit mit dem Lesetest aus dem Salzburger Lese- und Rechtschreibtest (SLRT-II; Moll & Landerl, 2014) ermittelt. Im Rahmen der vorliegenden Studie werden entsprechende längsschnittliche Daten von 18 Schüler*innen über die ersten sieben Schuljahre berichtet.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Ausprägung der Blickbewegungsparameter – bei heterogener Ausgangslage der Leseleistungen am Ende von Klasse 1 – bis zum Ende der 4. Klasse denjenigen kompetenter Leser*innen wie erwartet annähert. Bei den folgenden Messzeitpunkten sind kaum noch Unterschiede auszumachen, die Werte stabilisieren sich. Dies wird vor dem Hintergrund effizienter(er) Lesestrategien diskutiert.

P09 | Wahrnehmung von Reduktionssilben bei Kindern mit und ohne Aussprachestörung

Wahrnehmung von Reduktionssilben bei Kindern mit und ohne Aussprachestörung
Anne Jasmin Heinzmann, Christina Kauschke & Ulrike Domahs
Philipps-Universität Marburg

Im frühen Erwerb des Deutschen kann es vorkommen, dass der unbetonte Vokal Schwa durch einen Vollvokal substituiert wird (Domahs & Kauschke, 2025; Kehoe & Lléo, 2003). Obwohl sich die Produktion von Reduktionssilben in der typischen Sprachentwicklung bis zum Alter von 2;6 Jahren stabilisiert, haben einige Kinder mit SES anhaltende Schwierigkeiten damit, Wörter mit Reduktionssilben korrekt zu produzieren (Kauschke, 2018; Kehoe & Lléo, 2003). Während zur Produktion des Schwa im typischen und auffälligen Spracherwerb bereits einige Daten vorliegen, gab es bisher keine Einblicke in die Wahrnehmung dieses Vokals. In einer Verhaltensstudie (Wort-Bild-Matching) wurde untersucht, wie Vokale in Reduktionssilben von Vorschulkindern mit und ohne SES (4;0 – 5;11 Jahre; jeweils n=10) im Vergleich zu erwachsenen Sprecher*innen (18 – 38 Jahre; n=27) wahrgenommen werden. Genauer wurde betrachtet, ob Manipulationen des finalen Vokals in Reduktionssilben (e.g. »Biene« /ˈbiːnə/ → *Biena /ˈbiːna/) zu einer Beurteilung eines Wortes als »falsch« führen. Die Auswertung zeigt, dass Erwachsene signifikant häufiger ein korrektes Urteil trafen als beide Kindergruppen. Außerdem schnitten die Kinder mit typischer Sprachentwicklung signifikant besser ab als die Kinder mit SES. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Vokale in finalen Reduktionssilben während des Spracherwerbs flexibler repräsentiert sind als nach abgeschlossenem Spracherwerb und dass Kindern mit SES derartige Manipulationen weniger präzise wahrnehmen.

P07 | Zweitspracherwerb durch digitale Medien bei Spracherwerbsstörungen

Zweitspracherwerb durch digitale Medien bei Spracherwerbsstörungen
Melissa Pielenz
Universität Potsdam

In einer Bachelorarbeit wurde untersucht, ob Vorschulkinder mit Sprachentwicklungsstörungen in der Lage sind kontextuell, durch Konsum digitaler Medien, die englische Sprache zu erwerben. Hierzu wurden Fragebögen an Eltern verteilt, welche Angaben zum Medienkonsum und zu den expressiven sprachlichen Fähigkeiten des Kindes machen sollten. Die Ergebnisse zeigen, dass alle teilnehmenden Proband*innen durch Medienkonsum einen signifikanten englischen Wortschatz erwerben konnten. Ebenfalls ist erwähnenswert, dass viele Proband*innen mehr als eine Stunde täglich und bereits seit ihrer Geburt digitale Medien konsumieren. Zwischen der Dauer des wöchentlichen Medienkonsums und der Größe des Wortschatzes konnte keine Korrelation festgestellt werden. Die Ergebnisse könnten Hinweise für zukünftige Anwendung von digitalen Medien in der Sprachtherapie und -förderung liefern. Jedoch müssen dabei mögliche psychologische und neurologische Risiken diskutiert und berücksichtigt werden.