Die Posterjury beim 19. Herbsttreffen Patholinguistik

Kathleen Schneider, Ina Diedrich und Elisa Rath haben sich bereit erklärt, die Begutachtung für den diesjährigen Posterpreis zu übernehmen. D.h. sie werden sich im Vorfeld des Herbsttreffens die Poster genau anschauen und anhand eines Bewertungsschemas hinsichtlich Inhalt, Aufbau bzw. Layout sowie formalen Aspekten beurteilen.
Vielen Dank für diese Arbeit! Weitere Infos zu den Jurorinnen finden sie im Posterbereich.
Posterabstracts können noch bis Ende September eingereicht werden.
Die Preisverleihung findet im Rahmen des Herbsttreffens am 15.11.2025 statt.

Portraits der Posterjury für das 19. Herbsttreffen 2025. Die drei dargestellten Jurymitglieder von links nach rechts sind: Kathleen Schneider, Ina Diedrich und Elisa Rath

Call for Poster

Für das 19. Herbsttreffen Patholinguistik können für die thematisch offene Posterpräsentation Beiträge eingereicht werden. Die Einreichfrist endet am 30.09.2025.

Egal ob Forschungsprojekt oder Falldarstellung, egal ob von Posteranfänger:innen oder von routinierten Präsentator:innen – alle Postereinreichungen zu Themen der sprachtherapeutischen Praxis und Forschung sowie zu verwandten Themengebieten sind willkommen!

Unter den angenommen Postern wird ein mit insgesamt 200 € dotierter Posterpreis durch eine Jury an die drei bestplatzierten Poster vergeben.

Darüber hinaus wird ein kurzer schriftlicher Beitrag im Tagungsband veröffentlicht, der im Folgejahr erscheint.

Auf die Plätze… fertig… los! Die Anmeldung ist geöffnet.

Es ist so weit. Ab sofort können Sie das komplette Programm des 19. Herbsttreffens einsehen oder als Flyer herunterladen und sich direkt online für die Veranstaltung anmelden. Ebenfalls geöffnet ist das Formular für die Postereinreichung.

Unter dem Motto »Narrative Brücken: Therapie der Erzählfähigkeit bei Kindern und Erwachsenen« werden sich sieben Vorträge mit den narrativen Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen mit Aphasie, Kognitiven Kommunikationsstörungen und Demenz befassen. Dabei werden diagnostische und therapeutische Konzepte berücksichtigt, aber auch Fördermöglichkeiten. Neben der gesprochenen Sprache wird auch die schriftliche Textverarbeitung und -produktion in den Blick genommen.
Ergänzend zum Schwerpunktthema rundet eine virtuelle Poster-Ausstellung mit wissenschaftlichen Beiträgen aus der sprachtherapeutischen Praxis und Forschung das Programm ab. Darüber hinaus bieten sechs Kurz-Workshops Gelegenheit, sich auf verschiedenen Gebieten sprachtherapeutisch praxisnah weiterzubilden.

Wir freuen uns, wenn Sie sich den 15. November für das Herbsttreffen freihalten, sich anmelden und interessierte Kolleg:innen, Freunde und Bekannte auf die Veranstaltung aufmerksam machen. Auf dass es auch dieses Jahr wieder ein bunt gemischtes Herbsttreffen wird!

6 | Werker: Sprachtherapie meets Pharmakologie

Sprachtherapie meets Pharmakologie: Eine klinisch-praktische Einführung in Speech Language Pharmacology
Simon Werker, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Workshopbeschreibung
L-Dopa, SSRI, Donepezil – Medikamente beeinflussen Sprache, Kognition und Schlucken. Doch wie lassen sich die Effekte gezielt erfassen und wie können Sprachtherapeut:innen sie zu ihrem Vorteil nutzen? Dieser Praxisworkshop beleuchtet die Schnittstelle zwischen Pharmazie und Sprachtherapie. Welche Medikamente haben positive oder negative Effekte auf sprachtherapeutische Prozesse? Welche Wirkungen und Nebenwirkungen der häufigsten Medikamente sind besonders relevant? Über welche Quellen kann ich mich informieren? Wie erfasse ich die Medikation der Patient:innen strukturiert und wie häufig sollte ich diese Informationen einholen? Inwieweit darf oder sollte ich über Medikamente aufklären und welche rechtlichen Rahmenbedingungen sind dabei zu beachten? Und schließlich: Wie spreche ich Medikation im interdisziplinären Team an, um Ärzt:innen gezielt auf mögliche Therapiehindernisse oder Optimierungsmöglichkeiten hinzuweisen? Der Workshop kombiniert wissenschaftlich fundiertes Wissen mit praxisnahen Fallbeispielen, interaktiven Übungen und Tipps für die Praxis. Ziel ist es, Therapeut:innen mehr Sicherheit im Umgang mit medikamentösen Einflussfaktoren zu geben – für eine gezieltere und effizientere Therapie und ein stärkeres Standing im Versorgungsnetz.

Über den Referenten
Simon Werker ist Sprachtherapeut (B.A.) mit Schwerpunkt Neurorehabilitation und absolviert diesen Sommer den M.Sc. Translational Neuroscience in Düsseldorf und Jülich in Kooperation mit der Johns Hopkins School of Medicine. Neben dem Studium und der praktischen Arbeit als Therapeut arbeitet er wissenschaftlich zu Schnittstellen von Neuro- und Therapiewissenschaften. Sein Schwerpunkt sind medikamentöse Ansätze, wozu er Vorträge hält, Workshops gibt und mit internationalen Kolleg:innen kooperiert.

5 | Reber: KI in der Sprachtherapie

Künstliche Intelligenz (KI) in der Sprachtherapie – Praxisideen zum Mitmachen
Dr. Karin Reber, Universität Regensburg

Workshopbeschreibung
In unserem Alltag sind Systeme, die künstliche Intelligenz (KI) nutzen, bereits seit langem angekommen (z.B. Sprachassistenten, Gesichtserkennung, Fahrassistenzsysteme). Auch im Bereich der Sprachtherapie gibt es immer mehr Anwendungskontexte, z.B.:

  • Intelligente Systeme erleichtern die Therapievorbereitung, indem z.B. Texte in einfacher Sprache oder Bilder sehr schnell und passgenau selbst generiert werden können.
  • KI-basierte, assistive Funktionen helfen Betroffenen, selbstständig im Alltag zu agieren und am gesellschaftlichen Leben zu partizipieren, z.B. in Form von Spracherkennung, Sprachsynthese, automatischer Übersetzung oder Adaption von Lesetexten.
  • Adaptive, tutorielle Systeme geben individuelles Feedback und passen sich an die Lernwege der Lernenden an.

Nach einer knappen Einführung in die Grundlagen probieren wir im Workshop verschiedene Systeme gemeinsam aus (z.B. ChatGPT, Microsoft Copilot und Immersive Reader, DeepL.Translate, Canva), tauschen Anwendungsideen aus und diskutieren Chancen und Grenzen.
Die Veranstaltung ist gedacht für Einsteiger:innen in diesen Themenbereich. Bitte halten Sie ein eigenes Gerät (z.B. Laptop oder Tablet mit Zugang zum AppStore) bereit, falls Sie ausprobieren wollen. Ein bereits angelegtes, kostenloses Konto für ChatGPT (chatgpt.com) oder bei Microsoft (https://account.microsoft.com) sind für das eigene Ausprobieren hilfreich.

Über die Referentin
Dr. Karin Reber ist Förderschullehrerin für Sprachheilpädagogik und Informatik sowie akademische Sprachtherapeutin. Sie arbeitet aktuell als Förderschullehrerin in der Schulentwicklung mit den Schwerpunkten Sprache sowie digitale Bildung.

4 | Grampp: Gesundheitscoaching in der Sprachtherapie

Gesundheitscoaching in der Sprachtherapie
Laura Grampp, Patientengeflüster

Workshopbeschreibung
In der Sprachtherapie therapieren wir nicht nur – wir begleiten unsere Patient:innen. Dabei kann es immer wieder vorkommen, dass ungesunde Gewohnheiten den Therapieerfolg bremsen: Ob das Vernachlässigen häuslicher Übungen, das Ignorieren stimmhygienischer Maßnahmen oder das Ablehnen empfohlener diätischer Kost – wir geben unser Bestes, um unsere Patient:innen zu unterstützen. Aber manchmal kommen unsere Ideen und Ratschläge nicht an – sie werden nicht umgesetzt. Und nun? Genau hier setzt dieser Workshop an: Du lernst, wie Du mit gezielter Kommunikation gesunde Verhaltensweisen nachhaltig förderst, sodass diese umgesetzt werden. Weg von der Beratung, hin zum Coaching – denn Therapieerfolge machen nicht nur etwas mit deinem Gegenüber, sondern auch mit Dir.
Das erwartet Dich im Workshop konkret:

  • Hintergrundwissen zum Konzept »Gesundheitscoaching« und zu Verhaltensänderungen
  • Direkt anwendbare Tipps & praktische Kommunikationsstrategien
  • Praxisbezug: Wir besprechen den Ablauf des Gesundheitscoachings direkt anhand von Beispielen
  • Transferideen, damit Du direkt mit dem Gesundheitscoaching starten kannst!

Über die Referentin
Laura Grampp ist akademische Sprachtherapeutin (B.Sc.), Expertin für Gesundheitskommunikation (M.A.) und Gründerin von Patientengeflüster.
In ihrer Tätigkeit verbindet sie therapeutisches Fachwissen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Gesundheitskommunikation. Auf Basis von psychologischen und kommunikationswissenschaftlichen Erkenntnissen gibt sie Workshops und Coachings, mit welchen sie Fachkräfte im Gesundheitswesen dabei unterstützt, Kommunikation gezielt als Ressource im Umgang mit Patient:innen und im Team einzusetzen. Für einen langfristigen Therapieerfolg und einen erleichterten Arbeitsalltag – ein Gewinn für alle!

3 | Lippold: FASD in der Sprachtherapie

FASD in der Sprachtherapie – Diagnostik und therapeutische Perspektiven
Ina Lippold, Logopädie Seevetal

Workshopbeschreibung
Fetale Alkoholspektrum-Störungen (FASD) gehören zu den häufigsten angeborenen Behinderungen in Deutschland – und dennoch sind sie weitgehend unbekannt. Schätzungen zufolge werden hierzulande jährlich rund 10.000 Kinder mit FASD geboren. Die Auswirkungen sind vielfältig, jedoch leiden in etwa 90% der Betroffenen unter Sprach-, Sprech-, Schluck- und Fütterstörungen.
In diesem Workshop erhalten Sie eine grundlegende Einführung in das Störungsbild FASD und lernen erste diagnostische sowie therapeutische Ansätze für die sprachtherapeutische Praxis kennen. Da FASD eine »unsichtbare Behinderung« ist, werden viele betroffene Kinder nicht erkannt – auch, weil spezifisches Wissen in vielen Fachbereichen fehlt.
Der Workshop sensibilisiert für die Besonderheiten der betroffenen Kinder, zeigt, wie man typische Anzeichen erkennt und bietet praxisnahe Hilfestellungen im Umgang mit dieser komplexen Störung. Ziel ist es, Fachkräfte zu befähigen, frühzeitig zu reagieren und passende Fördermöglichkeiten einzuleiten.

Über die Referentin
Ina Lippold absolvierte ihre Ausbildung zur staatlich anerkannten Logopädin am Werner-Otto-Institut in Hamburg und legte 2002 ihr Examen ab. Im Anschluss übernahm sie bis 2007 die fachliche Leitung eines interdisziplinären Therapiezentrums und arbeitete parallel in einem Sprachheilkindergarten. Seit 2007 führt sie eine eigene Praxis mit verschiedenen Schwerpunkten (insbesondere Kindersprache, LRS). Im Jahr 2024 absolvierte sie eine Weiterbildung zur FASD-Fachkraft und ist seit 2014 Adoptivmutter eines Kindes mit FASD. Sie leitet ein Elternnetz für Familien von FASD-Kindern und bietet Fachberatung für Eltern, Therapeut:innen etc., die Hilfe und Beratung zu diesem Thema benötigen.

2 | Klaar: Narrative Fähigkeiten bei Kindern im Autismus-Spektrum

Narrative Fähigkeiten bei Kindern im Autismus-Spektrum mit gestaltbasierter Sprachentwicklung (GESPENST®)
Lisa Klaar, LK Lingua

Workshopbeschreibung
Echolalien waren ein bisher überwiegend pathologisiertes sprachliches Phänomen. Im Kontext des GEstaltbasierten SPrachENtwicklungsSTils, GESPENST® (in Anlehnung an NLA, M. Blanc, 2012), werden diese völlig neu beleuchtet. Narrative Fähigkeiten abseits von normtypischer Erwartung primär zu erkennen und sekundär zu fördern sind Schwerpunkte dieses Workshops.

Über die Referentin
Lisa Klaar schloss 2013 ihren Bachelor in Linguistik an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main ab. Den Master of Arts beendete sie 2015 in Klinischer Linguistik an der Philipps-Universität Marburg. Nach praktischer Tätigkeit in einer Frankfurter Klinik und diversen logopädischen Praxen ist sie heute im Rahmen ihrer Promotion als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Phoniatrie und Pädaudiologie der Uniklinik Münster beschäftigt. Das Interesse für die Arbeit mit Kindern im Autismus-Spektrum entwickelte sich in den Praxistätigkeiten stetig. Aktuell widmet sie sich intensiv dem Thema »Gestaltbasierte Sprachentwicklung bei Kindern im Autismus-Spektrum« innerhalb von Elternberatungen, Vorträgen und Fortbildungen.