Zweitspracherwerb durch digitale Medien bei Spracherwerbsstörungen
Melissa Pielenz
Universität Potsdam
In einer Bachelorarbeit wurde untersucht, ob Vorschulkinder mit Sprachentwicklungsstörungen in der Lage sind kontextuell, durch Konsum digitaler Medien, die englische Sprache zu erwerben. Hierzu wurden Fragebögen an Eltern verteilt, welche Angaben zum Medienkonsum und zu den expressiven sprachlichen Fähigkeiten des Kindes machen sollten. Die Ergebnisse zeigen, dass alle teilnehmenden Proband*innen durch Medienkonsum einen signifikanten englischen Wortschatz erwerben konnten. Ebenfalls ist erwähnenswert, dass viele Proband*innen mehr als eine Stunde täglich und bereits seit ihrer Geburt digitale Medien konsumieren. Zwischen der Dauer des wöchentlichen Medienkonsums und der Größe des Wortschatzes konnte keine Korrelation festgestellt werden. Die Ergebnisse könnten Hinweise für zukünftige Anwendung von digitalen Medien in der Sprachtherapie und -förderung liefern. Jedoch müssen dabei mögliche psychologische und neurologische Risiken diskutiert und berücksichtigt werden.

