P02 | Erzählförderung in der Förderschule Sprache

Erzählförderung in der Förderschule Sprache
Lina Rüggen & Isabel Neitzel
Technische Universität Dortmund

Sprachliche Kompetenzen sind zentral für den Bildungserfolg und die soziale Teilhabe. Mündliches Erzählen gilt dabei als wesentliche Vorläuferkompetenz der Bildungssprache, die bereits im frühen Kindesalter durch alltägliche Interaktionen, Rollenspiele und Vorlesen gefördert werden kann. Besonders für Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen erweist sich die Entwicklung narrativer Fähigkeiten als herausfordernd, da Defizite in Wortschatz, Grammatik und Textverständnis zu eingeschränkten Erzählstrukturen führen können. In dieser Untersuchung wurde ein Förderkonzept mit elf Schüler*innen einer zweiten Klasse an einer Förderschule Sprache durchgeführt. Grundlage bildeten u.a. fünf narrative Fördereinheiten zum Bilderbuch »Wo tut’s denn weh?« (Sarnes, 2022), die sich an den makrostrukturellen Elementen der Geschichtenteile orientierten. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die sprachförderlichen Unterstützungsmaßnahmen der Lehrperson, wie offene und adaptierte Fragen entscheidend dafür sind, dass Schüler*innen makrostrukturelle Elemente verbalisieren. Zudem erweisen sich Rollenspiele als effektives Mittel, um Handlungsabfolgen nachzuvollziehen und gemeinsame Erzählteile zu realisieren. Insgesamt zeigt die Untersuchung die Relevanz gezielter Erzählförderung, um Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen zu unterstützen.